Groß war die Aufregung als Alexander Köck von „Cari Cari“ beim Festakt zur Eröffnung der 100-Jahr-Ausstellung auf Burg Schlaining in Anwesenheit von Spitzenpolitik und Prominenz öffentlich ein Thema ansprach, das keineswegs neu oder gar unbekannt war: Die oft lächerlich geringen Gagen von Musikern.
Wer es als Musiker nicht in die (kleine) Liga der Spitzenverdiener schafft, muss jedes Engagement annehmen, um über die Runden zu kommen. Und wird dadurch mehr oder weniger erpressbar. Irgendwer macht es schon, wenn Du es nicht zu dem Preis machst. Ähnlich wie zu Beginn der ersten industriellen Revolution kann das Lohnniveau dadurch fast beliebig gedrückt werden.
Für Mindeslöhe zu streiken, wie es die Arbeiter damals getan haben, kommt wohl nicht in Frage. Zu groß ist die Bandbreite von Hobbymusikern bis zu Vollprofis, um bei nicht festangestellten Musikern solche festzulegen. Somit bleibt wohl nur, besonders dreiste Ausbeutung öffentlich anzuprangern, wie es Köck im Burgenland getan hat. Das Echo in den Medien war – auch international – tatsächlich beträchtlich. Ob sich langfristig etwas änder wird, ist allerdings fraglich.
Wie stellt sich eigentlich die Situation der Kirchenmusiker dar? Jährlich werden ja einige davon ausgebildet. Nach erfolgter Ausbildung wäre es grundsätzlich sinnvoll, eine Stelle in der Kirchenmusik anzutreten. So es solche gibt und nicht einfach eingespart werden. Wie es in der einen oder anderen Diözese so üblich geworden ist.
An einem – hier nicht näher genannten – Dom wurde bereits vor Jahren die Position des Domorganisten eingespart. Man entledigte sich des „amtierenden“ Organisten, um den Posten nachzubesetzen mit: Niemandem. So kann man sich der lästigen Kostenstelle Musik zumindest teilweise entledigen.
Immerhin wurde dort viel Geld in die Hand genommen, um die marode Orgel zu renovieren, was wichtig und richtig war. Nun ist die Orgel erneuert und könnte in vollem Glanze erklingen. Mit dem Ausklingen der Pandemie etwa auch in Orgelkonzerten. Nur ist nun halt leider niemand mehr am Dom, der diese Orgel in adäquater Weise spielen könnte. Ein edles Instrument für den sonntäglichen Volksgesang…
Es gibt in Österreich übrigens exakt eine Domkirche ohne Domorganisten. Vermutlich gilt das sogar für den gesamten deutschsprachigen Raum. Das wird wohl so bleiben, bevor dort nicht (dringend notwendige) substanzielle personelle Änderungen stattfinden.
Ob der Musik bzw. den Musikern künftig mehr Wertschätzung zukommen wird, bleibt abzuwarten. Ohne verstärkten Druck auf die Verantwortlichen wird es nicht dazu kommen. Deshalb gebührt Alexander Köck für seinen öffentlichen Protest Dank und Anerkennung.